Ausstellung zur Migration im Avers

Sommer 2017 und Sommer 2018, Bim nüwa Hus, Avers-Cresta

ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv

Global brisant, lokal beleuchtet: Die Ausstellung der Kuratorin Ina Boesch und des Szenografen Remo Arpagaus veranschaulicht im Kleinen, was heute im Grossen geschieht. Sie zeigt Migration als «Normalfall»: Seit je gibt es Wanderungen – und schon immer Gebiete, die auf Einwanderung angewiesen sind.

Die Ausstellung «aus und ein» spannt den Bogen von der Vergangenheit bis heute. Sie thematisiert neben Wanderungen, die zu Niederlassungen führen, auch temporäre oder saisonale Bewegungen. Sie eröffnet den Zugang über Lebensgeschichten und gibt Zeitzeugen eine Stimme.

Ida Bleuer-Klucker (*1923) erzählt von der Auswanderung ihres Vaters Christian Klucker.
(© Ina Boesch)

Edl Höllrigl (*1937) kommentiert Fotos aus seinem Leben als Mähder.
(© Ina Boesch)

Silvia Kunfermann (*1941), Fritz Clavadetscher (*1944) und Sandra Höllrigl (*1982) erzählen von ihren Erfahrungen als eingewanderte Lehrer.
(© Ina Boesch)

Marie Loi-Veraguth (*1932) erzählt von der Einwanderung ihres Mannes Giovanni Loi.
(© Ina Boesch)

Ende der Fünfziger, Anfang der Sechziger Jahre arbeiteten in Avers und Umgebung mehrere tausend italienische Arbeiter am Bau des Wasserkraftwerks – so auch der Mann von Marie Loi-Veraguth.

Im 19. Jahrhundert wanderten viele Bündner nach Nord- und Osteuropa aus, um dort als Konditoren und Bäcker zu arbeiten – so auch Anton Joos aus Avers. Er gründete 1825 in Kopenhagen das berühmte Café Josty.

Im 14. Jahrhundert gehörte der Hof, der für «aus und ein» als Ausstellungsort dient, rätoromanischen Siedlern. Später übernahmen Walser das damalige «Ca noua» und nannten den Ort «Bim nüwa Hus».

Rund ein Drittel der Alpfachleute in der Schweiz kommt aus dem Ausland – so auch Maike Oestreich, die seit einigen Sommern auf der Alp Platta arbeitet.

Maike Oestreich erzählt von ihren Erfahrungen auf der Alp.
(© Ina Boesch)